Hamburg, Wien - 6. 1 2016
Die sommerlichen Temperaturen können dem menschlichen Kreislauf ganz schön zu schaffen machen. Angesichts dessen ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass auch Computerfestplatten unter der aktuellen Hitze und den nachfolgenden Wärmegewittern leiden. Je nach Bauart können Temperaturen schon ab 35 bis 55 Grad Festplatten in Tablets, Laptops und Servern außer Gefecht setzen. Häufigste Ursachen sind direkte Sonneneinstrahlung in Büros oder PKWs sowie nicht ausreichend gekühlte Serverräume - vor allem in kleinen Unternehmen wird bei der Klimatisierung oft am falschen Platz gespart.
An heißen Tagen wie jetzt werden wir Datenretter um bis zu 50 Prozent öfter zu Hilfe gerufen als bei Normaltemperaturen – das bedeutet Hochbetrieb im Reinraumlabor. Denn Festplatten reagieren bei Hitze mit Materialausdehnung, was zu sogenannten Headcrashes führen kann: Eine direkte Berührung der Schreib-/Leseköpfe auf der Magnetscheibe einer Festplatte beschädigt dabei die Speicherschicht. Die gute Nachricht lautet aber: in mehr als 98 Prozent der Fälle können wir durch Headcrashes verlorene Daten wiederherstellen!
Umgekehrt kann es passieren, dass ein Gerät bei großer Hitze noch funktioniert und bei Normaltemperaturen dann plötzlich nicht mehr. Bei Hitzeeinwirkung kann Materialausdehnung dazu führen, dass Spuren von den Schreib-/Leseköpfen nicht korrekt geschrieben werden. Nach Abkühlung des Materials ist ein Lesen dann plötzlich nicht mehr möglich. In diesen Fällen können Datenretter durch hochpräzise Adjustierung der Schreib-/Leseköpfe unter dem Mikroskop die Daten wieder auslesen.
Auch bei Wärmegewittern ist Vorsicht geboten. Ein Blitzschlag kann über oberirdisch verlegte Telefon- oder Stromleitungen zu einer Überspannung im Stromnetz führen und Hardware bis zum Totalschaden lahmlegen. Wir empfehlen daher, Computernetze generell nur mit Überspannungsschutz zu betreiben.