Hamburg, Wien - 9. 2 2011
Die als vermeintlich sicher geltende RAID-Technologie kommt nach Branchen-Schätzungen heute in mehr als 95 Prozent der Betriebe mit eigenen Servern zum Einsatz – dies beginnt schon bei KMU ab wenigen Mitarbeitern bis hin zu Konzernen. Mehrere Festplatten werden dabei zu einem Verbund zusammengefasst, wodurch Leistungssteigerungen und erhöhte Sicherheit erzielt werden. RAID-Systeme werden für Datenspeicherung, Datenbanken, Dokumentmanagement und Archivierung als auch für Mail- und Web-Server verwendet. Selbst bei Ausfall von ein oder zwei Festplatten ist der Betrieb immer noch über die verbleibenden Datenträger möglich.
"Viele Unternehmen rechnen nicht damit, dass mehrere Festplatten gleichzeitig ausfallen können und vernachlässigen die unbedingt erforderlichen Datensicherungen", warnt Nicolas Ehrschwendner, Geschäftsführer des Datenrettungsspezialisten Attingo. Tatsächlich liefert die aktuelle Attingo-Statistik alarmierende Fakten. Demnach hat sich die Anzahl der in den firmeneigenen Labors in Wien, Hamburg und Amsterdam bearbeiteten Datenrettungsfälle bei RAID-Systemen vom Jahr 2009 auf 2010 verdreifacht. Dabei sind immer größere Speicherkapazitäten betroffen. Während die eingelieferten RAID-Systeme im Jahr 2009 durchschnittlich noch rund ein Terabyte aufwiesen, waren es 2010 schon drei Terabyte. Eindrucksvoll ist die Anzahl der Festplatten in defekten RAID-Systemen: Im Vorjahr hatten die spitalsreifen RAIDs durchschnittlich acht Hard Disks, in 30 Prozent der Fälle sogar mehr als zehn.
"Das Argument – mehrere Festplatten fallen nicht gleichzeitig aus – ist pauschal nicht haltbar", argumentiert Ehrschwendner. Ursachen für gleichzeitige Defekte von mehreren Datenträgern sind vielfältig: "Simple Spannungsspitzen können zum System-Crash führen. Auch Produktionsfehler, Überhitzung oder Stoßeinwirkung beim Transport sind häufige Gründe", erklärt der Datenretter. Eine weitere Fehlerquelle ist die integrierte Firmware der RAID-Controller. "Wir beobachten einen Anstieg an Ausfällen aufgrund fehlerhafter oder schlecht programmierter Controller-Software", stellt der Attingo-Chef fest.
Besonders brisant ist der steigende Anteil an virtualisierten Systemen, die verschiedene Dienste wie Mail-, File- oder Datenbank-Server auf derselben Hardware betreiben. Ihre Anzahl im Rahmen der Datenrettungsfälle hat sich von 2009 auf 2010 verdoppelt. "Unternehmen kommen massiv unter Druck, wenn bei System-Ausfällen gleich mehrere Server-Dienste betroffen sind. Es kann die gesamte Belegschaft de facto nicht arbeiten", betont Nicolas Ehrschwendner.
Aber es gibt auch gute Nachrichten aus der Attingo-Statistik: Die Rekonstruktionsrate für verloren geglaubte Daten liegt auch bei RAID-Systemen immerhin deutlich über 90 Prozent. Attingo kann alle aktuellen als auch alten RAID-Controller per eigenentwickelter Software simulieren. Täglich werden in den modernen Reinraumlabors in Wien, Hamburg und Amsterdam komplexe RAID-Systeme aus ganz Europa behandelt. Auch nach missglückten Rebuilds ist eine professionelle Datenrettung möglich. Dies gelingt unabhängig von Anzahl, Typ der Datenträger und Betriebssystem – egal ob VMware, Unix oder Windows.
"Viele Unternehmen glauben, wenn man in teure RAID-Systeme investiert, kann bei der Datensicherung gespart werden. Dies ist ein fataler Irrtum", resümiert Nicolas Ehrschwendner. "Damit bereits bei der IT-Planung die richtigen Weichen gestellt werden, beraten wir Unternehmen im Vorfeld bei der Erarbeitung von Notfallplänen. Dadurch passieren weniger Fehler und Abläufe sind klar definiert."